Der
folgende Text ist humoristische Abhandlung. Er ist nicht als ernst gemeinte
politische oder gesellschaftliche Aussage zu verstehen, sondern lediglich ein
Gedankenspiel wie die Welt sein k�nnte, wenn eine der gr��ten M�nnerfantasien
wahr w�rde.
Das
Licht im Fernsehstudio wurde heller, die Musik schwoll an und auf den
Bildschirmen glitt der computergenerierte Titel der Sendung ins Bild:
�Ein
Jahr Lex Maya - Sch�ne neue Welt�
Die
28-j�hrige Moderatorin stand mit ihren 1,71m nackt vor dem etwa 100 Personen
umfassenden Studiopublikum. ihre dunklen glatten Haare fielen ihr auf die
Schultern, in der Hand hatte sie Moderationskarten, die sie vor sich hielt, sorgsam
darauf bedacht, weder ihren sauber in Form des Senderlogos frisierten Schritt noch
ihre festen Br�ste zu verdecken. Seit sie ihre 80 cm Oberweite vor einem Jahr
zum ersten Mal der �ffentlichkeit pr�sentiert hatte, war sie in jeder Umfrage
unter die Top 3 der sch�nsten Journalistinnenbr�ste gekommen. Sie wusste ihre
Vorz�ge herauszustellen.
Als
die Musik verstummte, begann sie zu reden.
�Einen
wundersch�nen Abend, meine Damen und Herren. Mein Name ist Anne Darf und ich
begr��e sie herzlich zu unsrer heutigen Sondersendung.
Seit
genau 365 Tagen gilt nun der neu gestaltete � 183 des Strafgesetzbuches, im
Volksmund �Lex Maya�, nach Goyas ber�hmten Gem�lde, das als erstes
Nackt-Portrait einer echten Frau in der westlichen Kunst gilt. Wie sie wissen,
ist es deutschen Frauen seitdem verboten, Kleidung zu tragen. Wir werfen nun
heute einen Blick auf dieses Jahr � wie wurde die �Lex Maya� in Deutschland
angenommen und wie hat sie sich augewirkt.
Wie
Sie wissen hatte eine radikale Nudistengruppe damals veranlasst, dass zum
ersten Mal Gebrauch vom neu geschaffenen Instrument der Volksabstimmung in
Deutschland gemacht wurde, um zu entscheiden, ob weibliche Nacktheit allgemein verpflichtend
vorgeschrieben werden solle. In einem erdrutschartigen Sieg stimmten 100 %
aller m�nnlichen Wahlberechtigten und �berraschende 76% aller weiblichen f�r
den Vorschlag, der nach einem beschleunigten Gesetzgebungsverfahren vor genau
einem Jahr in Kraft trat und es Frauen fortan untersagte, Kleidung jedweder Art
zu tragen.
Sie
alle wissen nat�rlich, dass unser Land seit diesem Tag einen nie da gewesenen
Aufschwung erlebt. Aber wie l�sst sich das erkl�ren? Begr��en Sie dazu meinen
ersten Gast, Frau Doktor Linda Berg von der Universit�t Bochum.�
Unter
dem Applaus des Publikums trat eine etwa 1,60m gro�e Frau aus der Kulisse. Sie
war um die 40, trug eine kleine Brille und ihre schweren Br�ste mit ihren
gro�en, dunklen Warzen wippten sanft vor ihr her, w�hrend sie auf die
Moderatorin zutrat. Ihre aschblonden Haare waren zu einem strengen Knoten
gebunden und ihre Schamhaare bildeten ein dichtes Dreieck zwischen ihren
Beinen. Die beiden Frauen gaben sich eine intensiven Zungenkuss und begaben
sich zu drei roten Sesseln, wo die Doktorin die Beine �berschlug, w�hrend Anne Darf
ihre Beine weit spreizte. Ihre gro�e Kameraerfahrung sagte ihr genau, was ihr
Publikum sehen wollte.
�Dr.
Berg, sie sind Volkswissenschaftlerin an der Uni Bochum. Wie sehen Sie die
Auswirkungen der �Lex Maya� auf die deutsche Gesellschaft?�
�Nun,
Frau Darf, ich denke das offensichtlichste ist jedem klar: die allgemeine
Stimmungslage hat sich radikal verbessert. M�nner gehen heute einfach jedes Mal
gerne vor die T�r, wenn sie all die nackten Frauen dort erwarten, schlechte
Stimmung kommt so gar nicht erst auf.�
�Und
wie sieht es bei den Frauen aus?�
�Interessanterweise
ganz �hnlich. Nat�rlich gab und gibt es immer Widerst�nde von Seiten der
Frauen��
�Dazu
kommen wir gleich noch�, warf die Moderatorin ein.
��
ja, jedenfalls akzeptieren heute weit �ber 80 % der Frauen ihre Nacktheit und
fast 70 geben sogar an, sie h�ufig zu genie�en. Alles in Allem herrscht in
Deutschland eine so gute Stimmung, wie es sie vielleicht nur zur Fu�ball-WM
2006 gab, nur ist sie diesmal dauerhaft. Und das f�hrt zu subtilen wie auch
sehr klaren Verhaltens�nderungen. Die permanent in der Luft liegende erotische
Grundnote hat zum Beispiel sehr schnell zu erotisch gepr�gten Ritualen gef�hrt,
die vor der �Lex Maya� kaum denkbar gewesen w�ren. Noch vor einem Jahr h�tte
sich zwei Frauen, die sich wie wir zum ersten Mal sehen, sie nicht mir einem solchen
Zungenkuss begr��t wie wir eben, heute ist das eine v�llig normales Begr��ung,
genau wie wenn Ihr Chef Ihnen zur Begr��ung in den Po kneift, oder die Brust
t�tschelt.�
Anne
Darf l�chelte. �Wirklich kaum zu glauben, dass das erst ein Jahr her ist. Aber
hat sich au�er der Stimmungslage etwas Konkretes getan?�
�Nat�rlich.
Die Arbeitslosenzahlen sind im letzten halben Jahr um fast drei Viertel
gesunken. Das liegt an den Umstrukturierungen am Arbeitsmarkt, die der �Lex Maya�
folgten.�
�Wie
genau sahen die aus?�
�Nun,
Ihnen wird sicher aufgefallen sein, dass es in jedem Bereich, in dem es zu
vielen Kundenkontakten oder �ffentlichkeit kommt, heute ausschlie�lich Frauen
arbeiten, weil sie so nackt einfach mehr Kunden locken, nehmen Sie
beispielsweise Kellner, Verk�ufer oder Fernsehmoderatoren,� sie deutete leicht
in Anne Darfs Richtung, �die gibt es heute nicht mehr, stattdessen ist der Bedarf
an Frauen, nackten Frauen eben, f�r diese �ffentlichen Berufe nach oben
geschnellt. Dadurch wechselten Frauen in diese T�tigkeiten, so dass andere, wie
Koch oder Zeitungsreporter f�r arbeitslose M�nner frei wurden. Das zusammen mit
der Stimmungslage erh�hte das Wirtschaftswachstum, so dass es uns so gut geht
wie nie zuvor.�
�Aber
Kritiker merken an, dass manchen Brachen auch leiden��
�Einzig
die Textilindustrie musste aus offensichtlichen Gr�nden Einbu�en hinnehmen. Doch
dies ist durch den allgemeinen Trend mehr als wettgemacht, allein die neu
er�ffneten K�rperversch�nerungseinrichtungen wie T�towierer oder Bodypainter,
die durch die nackten Frauen einen sicheren Kundenkreis gewannen, machen
inzwischen mehr Umsatz, als durch das Verschwinden des Bekleidungsgesch�fts f�r
Frauen weg gebrochen ist. Und nicht zu vergessen der Tourismus: Noch sind wir
ja in Deutschland das weltweit einzige Land mit solch fortschrittlicher Gesetzgebung.
Und da bei uns jede Frau eine Sehensw�rdigkeit f�r ausl�ndische M�nner ist,
sind wir, wie sie vermutlich wissen, das weltweit uneingeholt f�hrende Urlaubsziel.
Allein das kurbelt unsere� Wirtschaft
ungemein an.�
�Hochinteressant.
Aber was sagen nun starke emanzipierte Frauen zur �Lex Maya�? Ich darf Frau Beate
Neuer zu uns bitten.�
Eine
Frau in den 30ern betrat die B�hne. Sie war fast 1,70 gro�, trug kurzes, dunkelrotes
Haar, das sie zwischen den Beinen g�nzlich entfernt hatte, so dass sie stolz
einen Kreis mit nach unten gerichteten Kreuz pr�sentierte, der auf ihren
Schambereich t�towiert war und dessen untere Spitze ihren Kitzler zu ber�hren
schien. Ihre Br�ste, die, als es noch BHs gab, in ein B-K�rbchen gepasst h�tten
wurden von kleinen, hellrosa Nippeln gekr�nt, die keck empor standen. Sie gab
den beiden anderen Frauen jeweils einen tiefen Kuss und setzte sich auf den
dritten Sessel. Sie gew�hrte, wie die Moderatorin, einen guten Blick auf ihre
Muschi, aber bei ihr wirkte es weniger professionell und eher unbek�mmert.
�Frau
Neuer, sie haben vor etwa einem halben Jahr die Chefredaktion in Deutschlands
popul�rstem Frauenmagazin �bernommen. Was denken ihre Leserinnen von der neuen
Ordnung?�
�Nun,
sicherlich ist es einigen etwas schwer gefallen, die neue Welt zu akzeptieren.
Aber die moderne emanzipierte Frau sieht anders aus als fr�her. Wir f�hlen uns
wohl in unserem K�rper, zeigen ihn gern und genie�en es, wenn M�nner uns
bewundern.�
�Faszinierend.
Aber es war doch ihre Zeitschrift, die die einzige Klage gegen die �Lex Maya� gef�hrt
hat.�
�Ja,
das war meine Vorg�ngerin. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich will ihre
Arbeit keineswegs schlecht machen, sie hat unsere Zeitschrift in den 70ern
gegr�ndet. Aber sie ist ein bisschen ein Dinosaurier, und nachdem die Klage
gescheitert ist, hat sie dann ja auch abgedankt.�
�Ich
w�rde vorschlagen, wir sehen uns gerade mal einen kleinen Film �ber den Prozess
an, der damals so viele Wellen schlug.�
Hinter
den dreien erschien auf einem Monitor eine junge Reporterin, die, nat�rlich
nackt, vor dem Geb�ude des Karlsruher Bundesverfassungsgerichts stand.
�Ich
melde mich hier aus Karlsruhe, wo heute der Prozess von Annalena Wei�er, �der Chefredakteurin von Deutschlands
bekanntester Frauenzeitschrift gegen den neuen � 183 StGB, auch bekannt als �Lex
Maya� zu Ende gegangen ist.�
Das
Bild zeigte nun den Gerichtsaal, wo eine etwa 60-j�hrige nackte Frau mit vor
der Brust verschr�nkten Armen neben ihrer ebenfalls nackten Anw�ltin mit
versteinerter Miene das Urteil anh�rte, das von der Vorsitzenden des Gerichts
verlesen wurde, die sich f�r diesem Fernsehauftritt eine Waage auf den
Oberk�rper hatte malen lassen, in deren Schalen ihre nackten Br�ste zu ruhen
schienen. Aus dem Off redete weiterhin die Moderatorin.
�Das
Gericht kam zu dem einstimmigen Ergebnis, dass der neue �183 nicht
verfassungswidrig ist, da weder die W�rde noch die Freiheitsrechte von Frauen
ma�geblich beeintr�chtigt werden. Vielmehr sei eine Frau in ihrer nackten
Sch�nheit w�rdevoller und freier als bekleidet, so die Urteilsbegr�ndung. Frau
Wei�er war nach dem Prozess zu keinem Kommentar bereit.�
Im
Studio ging wieder das Licht an. Anne Darf ergriff das Wort.
�Also,
ich wei� nicht wie�s Ihnen geht, aber ich f�hle mich sehr w�rdevoll.�
Die
Kamera fuhr �ber das Publikum und fing die lachenden nackten Frauen ein, die
der Moderatorin von Herzen zustimmten.
�Und
was denkt nun der Mann und die Frau auf der Stra�e? H�ren wir�s uns an.�
Auf
dem Monitor begann eine Stra�enumfrage zu laufen.
�Also,
ich bin ja Rentner, und wenn ich spazieren gehe ist das doch sehr sch�n, mit
all den Frauen.�
�Na
ja, anfangs war�s ein bisschen komisch, ich war vorher nie so nackig drau�en,
aber jetzt ist es nich' mehr schlimm. Wenn einem die M�nner hinterher gucken,
ist es sogar ziemlich nett.�
�Na
ja, sie sehen ja meine Frau hier, die ist doch ein Prachtweib. Warum sollte die
nicht allen zeigen,� was sie hat?�
�Ich
fand�s toll, ich war schon immer gerne nackt, und jetzt muss ich nich' mehr
diese SCh***-Klamotten anziehen.�
�Wissen
Sie, was wir allein schon sparen, weil meine Frau keine Schuhe mehr tragen
darf??? Nat�rlich bin ich f�r die �Lex Maya�!�
�Ich
find�s fett. Ich geh� noch zur Schule und vor �nem Jahr ha�m diese reichen
Zicken mich immer voll angemacht, weil ich mir keine teuren Markenklamotten und
so kaufen konnte.� Die h�tt�n se ma�
sehen sollen, als ich zum ersten Mal meine beiden M�dels hier pr�sentieren durfte
[hebt ihre Br�ste an], da konnten die aber einpacken. Jetzt bin ich das
beliebteste M�dchen der Stufe.�
�Ich
hab einen Job gefunden, als Sachbearbeiter, weil meine Vorg�ngerin mehr Geld
als nackte Au�endienst-Vertrterin verdienen konnte. Das verdanke ich diesem
neuen Gesetz da.�
�Ich
bin ja nur froh, dass wir seit f�nf Jahren keinen Winter mehr hatten. Mit dem
Klimawandel ist das gar nicht so schlimm, immer nackt zu sein�
Anne
Darf er hob wieder das Wort.
�Das
ist wohl eindeutig. Das Model der �Lex Maya� ist so erfolgreich, dass momentan mehrere
L�nder, darunter Kanada, die Niederlande und ganz Skandinavien eigene
Gesetzgebungsverfahren in Gang gesetzt haben, ihren Frauen zu verbieten, sich
anzuziehen. Und neue Kandidaten zur EU-Erweiterung wird zur Auflage gemacht,
weibliche Nacktheit in der �ffentlichkeit wenigstens nicht zu verbieten.
Mit
diesem hoffnungsvollen Abschluss verabschiede mich von Ihnen. Bleiben Sie dran,
gleich kommt die Reportage �Die Renten sind sicher� �ber die deutsche
Geburtenschwemme die seit drei Monaten unabl�ssig anh�lt. Gute Nacht.�
Review This Story || Email Author: minski